Datenaustausch

EPD-relevante Austauschformate

Unter EPD-relevanten Austauschformaten werden Austauschformate verstanden, die patientenbezogene Gesundheitsdokumente abbilden. Die patientenbezogenen Gesundheitsdokumente im EPD können jederzeit von Patientinnen und Patienten sowie von berechtigten Angehörigen der Gesundheitsberufe eingesehen werden. Damit wird eine «ungerichtete Kommunikation» ermöglicht.

Rechtlich verankerte Austauschformate

Die folgenden Austauschformate wurden bereits definiert und in der EPD-Verordnung des Bundes (EPDV-EDI, Anhang 4) verankert. Die (Stamm-)Gemeinschaften müssen die Austauschformate, innerhalb von 12
Monaten nach der gesetzlichen Verankerung auf ihren jeweiligen EPD-Plattformen implementieren. Dies bedeutet, dass die EPD-Plattformen sicherstellen, dass ein geliefertes Austauschformat ein gültiges Format nach Anhang 4 ist, dass die strukturierten Daten auf den EPD-Plattformen menschenlesbar, korrekt und vollständig dargestellt werden, und dass die EPD-Portale das Herunterladen der strukturierten Daten sowohl im Originalformat als auch in einem menschenlesbaren Format unterstützen.

Der elektronische Impfausweis stellt die aktuellen Impfdaten in tabellarischer Form dar und informiert über Nebenwirkungen, Infektionskrankheiten und Risikofaktoren. Die Informationen müssen von einer Gesundheitsfachperson validiert werden, die ans EPD angebunden ist.

Für die Umsetzung des Austauschformats hat eHealth Suisse ein Impfmodul entwickelt. Das Impfmodul ermöglicht die Pflege der Impfdaten. Diese können im PDF-Format heruntergeladen und anschliessend ausgedruckt werden. Es ist auch möglich, die Impfdaten in strukturierter Form zu exportieren, um sie in ein anderes System zu übertragen.

Die EPD-Plattformen können das Impfmodul, welches von eHealth Suisse beschafft und entwickelt wurde, in ihrer Plattform einbinden, der Quellcode steht öffentlich zur Verfügung.

Externer Link: Zum Impfmodul auf GitHub

Das Austauschformat eImpfung ist seit 01.12.2022 rechtlich verankert.

Externer Link: EPDV-EDI, Anhang 4

Externer Link: Spezifikation eImpfung FHIR

Das Austauschformat «Medikationsplan» gibt einen Überblick über die aktuelle Medikation eine Person. Der Medikationsplan enthält Informationen zu Dosierung, Einnahmegrund, Einnahmedauer und Einnahmehinweisen. Ziel des Medikationsplans ist es, die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen, Wechselwirkungen zu vermeiden und die Kommunikation zwischen Gesundheitsfachpersonen, Apotheken und Patientinnen und Patienten zu verbessern. Das Austauschformat

Das Austauschformat "eMedikation: Medikationsplan" ist seit 01.06.2023 rechtlich verankert.

Externer Link: Externer Link: EPDV-EDI, Anhang 4

Externer Link: Spezifikation eMedikation FHIR

Die Interprofessionelle Arbeitsgruppe IPAG hat 2017 Vorgaben zum Austauschformat erarbeitet. Das Resultat dieser Arbeiten wurde mit dem IHE Integrationsprofil für die Verschreibung und Abgabe von Arzneimitteln (IHE Community Medication Prescription and Dispense, CMPD-Profil) harmonisiert. Die folgenden Dokumente und Links bieten weiterführende Informationen zur eMedikation und deren Umsetzung.

Externer Link: Factsheet: Einführung Medikationsplan im EPD – Fokus Gesundheitsfachpersonen (115 KB, 03.10.23)

Externer Link: Factsheet: eMedikation (281 KB, 20.09.23)

Externer Link: Spezifikation eMedikation FHIR

Externer Link: Bericht - IPAG: zur eMedikation (1.3 MB, 03.10.23)

Externer Link: Umsetzungshilfe: Prozessanalyse eRezept (796 KB, 03.10.23)

Das Austauschformat «eRezept» dient der medienbruchfreien Übermittlung einer Verschreibung von Arzneimitteln. Es ist die digitale Version des klassischen Papierrezepts, das von Ärztinnen und Ärzten ausgestellt wird. Das Austauschformat eRezept kann für Projekte genutzt werden, die den Einlöse-Prozess von eRezepten implementieren. Das eRezept kann die Effizienz steigern sowie das Risiko von Fehlern durch unleserliche Handschrift minimieren. Das Austauschformat eRezept ist seit 01.06.2024 rechtlich verankert.

Externer Link: Externer Link: EPDV-EDI, Anhang 4

Externer Link: Spezifikation eMedikation FHIR

Informationen über Allergien und Intoleranzen von Patienten werden von Angehörigen der Gesundheitsberufe an vielen Kontaktpunkten mit dem Gesundheitssystem erhoben, oder im Rahmen einer gesundheitsbezogenen Tätigkeit verwendet (z. B. Medikamentenabgabe, ambulante Pflege, Ernährungsberatung etc.).

Diese Informationen können in Form eines Austauschformats strukturiert erfasst und so in den verschiedenen gesundheitsbezogenen Tätigkeiten wiederverwendet werden. So kann der intra- und interprofessionelle Informations- und Kommunikationsaustausch gefördert werden. Darüber hinaus bietet dieses Austauschformat einen einheitlichen Baustein für andere Austauschformate wie z.B. den Überweisungsbericht.

Im Bericht «eAllergien und Intoleranzen» vom Dezember 2019 formuliert die IPAG EPD inhaltliche Empfehlungen für die Ausarbeitung eines Austauschformats zu Allergien und Intoleranzen.

Das Austauschformat eAllergie und Intoleranzen ist seit 01.06.2024 rechtlich verankert.

Externer Link: EPDV-EDI, Anhang 4

Externer Link: IPAG: eAllergien und Intoleranzen (570 KB, 03.10.23)

Externer Link: Spezifikation FHIR eAllergien und Intoleranzen

Publizierte Austauschformaten

Die folgenden Austauschformate wurden bereits auf www.fhir.ch veröffentlicht und werden in einem zweiten Schritt in der EPD-Verordnung verankert.

Externer Link: Zu FHIR.ch

Das Austauschformat eLaborbefund ist ein standardisiertes Format für die effiziente und sichere Übermittlung von Laborbefunden. Es ermöglicht den elektronischen Austausch von Laborbefunden zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen und Fachpersonen. Durch eine klare Strukturierung und Standardisierung gewährleistet das Austauschformat eine verbesserte Kommunikation und Interpretation von Laborbefunden, was die Qualität der Patientenversorgung fördern und Arbeitsabläufe optimieren kann.

Der eLaborbefund dient als allgemeiner Laborbericht für Patienten und Gesundheitsfachpersonen. Er dient auch als Basisaustauschformat für die elektronische Meldung meldepflichtiger übertragbarer Infektionskrankheiten an das BAG. Um die Interoperabilität mit Europa zu gewährleisten, wurde der eLaborbefund aus dem europäischen Laborprojekt abgeleitet. Für die Erstellung des FHIR-Implementierungsleitfadens wurden zudem die Vorarbeiten der CDA-Version genutzt.

Externer Link: Spezifikation eLaborbefund FHIR

Das International Patient Summary (IPS) ist ein minimaler, nicht erschöpfender, standardisierter Satz klinischer Kerndaten. Es fasst die wichtigsten gesundheits- und pflegerelevanten Informationen zusammen, die für eine sichere Gesundheitsversorgung erforderlich sind, und besteht aus einer Reihe klar definierter und wiederverwendbarer Kerndatenelemente, die in einer so genannten IPS-Bibliothek organisiert sind. Das Austauschformat ist mit den Normen EN 17269 und ISO 27269 übereinstimmend und wurde in erster Linie für unvorhergesehene, grenzüberschreitende medizinische Behandlungen entwickelt. Das IPS soll generische Lösungen bieten, die weltweit anwendbar und nicht auf eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Land beschränkt sind.

Das Schweizer International Patient Summary ist eine FHIR-Spezifikation, die auf der IPS-Spezifikation gemäss HL7-International und ISO basiert. Das Profilset ist eng an die Spezifikationen von HL7-International angelehnt, unterstützt aber die Bedürfnisse der Schweiz. Die Konformität mit dem International Patient Summary ist in jedem Fall gewährleistet.

Externer Link: Spezifikation CH IPS FHIR

Externer Link: Erfahren Sie, wie das IPS in der Praxis umgesetzt werden kann

Austauschformate in der Entwicklung

Das von eHealth Suisse in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsverbänden und Fachgruppen erarbeitete Konzept für den eNotfallpass legt die Grundlage für ein standardisiertes Austauschformat, das die wichtigsten notfallrelevanten medizinischen Informationen einer Person strukturiert und interoperabel verfügbar macht. Ziel ist es, in Notfallsituationen – etwa bei Bewusstlosigkeit, Sprachbarrieren oder eingeschränkter Gesundheitskompetenz – einen schnellen und zuverlässigen Zugriff auf entscheidende Gesundheitsdaten zu ermöglichen und so die Patientenversorgung zu verbessern.

Der eNotfallpass bündelt zentrale administrative und klinische Daten wie Patientendaten, Notfallkontakte, behandelnde Gesundheitsfachpersonen, Medikation, Allergien, Impfungen, Implantate, Diagnosen, Reanimationsstatus sowie Referenzen auf Patientenverfügungen und weitere relevante Dokumente. Die Datenstruktur orientiert sich an internationalen Standards wie dem International Patient Summary (IPS) und berücksichtigt bestehende nationale und internationale Vorgaben.

Externer Link: Konzept eNotfallpass (679 KB, 25.06.25)

Bright Insight hat im Auftrag von eHealth Suisse ein Konzept für einen elektronischen Schwangerschaftspass erarbeitet. Dieses Konzept dient als Grundlage für die Entwicklung eines entsprechenden Austauschformats. In Zusammenarbeit mit der Interprofessionellen Arbeitsgemeinschaft eHealth (IPAG eHealth), der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG), der FMH, dem Schweizerischen Hebammenverband (SHV) und der Schweizerischen Vereinigung der Geburtshäuser (IGGH-CH) wurden mögliche Anwendungsfälle sowie die Datenfelder, die im Austauschformat abgebildet werden sollen, erarbeitet.

Externer Link: Konzept eSchwangerschaftspass