Datenaustausch

Austauschformate

Austauschformate ermöglichen den einfachen Datenaustausch zwischen verschiedenen IT-Systemen der Gesundheitsfachpersonen, ohne dass eine spezielle Absprache erforderlich wird. In den Spezifikationen der Austauschformate sind die technischen, syntaktischen und semantischen Standards definiert, die für den einheitlichen Informationsaustausch notwendig sind. Ziel ist es, den Datenaustausch im Gesundheitswesen zu vereinheitlichen, insbesondere hinsichtlich des elektronischen Patientendossiers (EPD). eHealth Suisse setzt für die Erarbeitung von neuen Austauschformaten auf den HL7 FHIR Standard.

Externer Link: Strategie und Konzept Austauschformate (962 KB, 02.10.23)

Austauschformate

Der Weg zu einem Austauschformat

Die Austauschformate werden von eHealth Suisse in Zusammenarbeit mit externen Experten entwickelt. Die entwickelten Austauschformate sind national und interprofessionell ausgerichtet, so dass sie von den Informationssystemen der verschiedenen Gesundheitsfachpersonen genutzt und gelesen werden können. Die Austauschformate werden entsprechend den Bedürfnissen der (Stamm-)Gemeinschaften und der politischen Entscheide entwickelt. In der Konzeptphase werden die Inhalte der Austauschformate definiert, die dann technisch profiliert bzw. umgesetzt werden. Für die technische Umsetzung wird der FHIR-Standard verwendet. FHIR ist der neueste Standard für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Softwaresystemen im Gesundheitswesen. Die Spezifikationen werden jeweils von HL7 Schweiz angehört und nach den Regeln der Standardisierungsorganisation HL7 Schweiz abgestimmt, sogenannt ballotiert. Der Abstimmungszyklus wird so festgelegt, dass eine Testveranstaltung (EPD-Projectathon) für interessierte Teilnehmer zur Verfügung steht, um die Spezifikation direkt zu testen. Erst wenn das Austauschformat durch die Tests eine gewisse Reife erreicht hat, wird das Austauschformat in die EPD-Verordnung aufgenommen. Die (Stamm-)Gemeinschaften haben dann maximal 12 Monate Zeit, das Austauschformat auf ihrer EPD-Plattform zu implementieren.

Externer Link: HL7 - Anhörungsregeln (121 KB, 26.10.23)

Interner Link: Weitere Informationen zum EPD-Projectathon

EPD-relevante Austauschformate

Unter EPD-relevanten Austauschformaten werden Austauschformate verstanden, die patientenbezogene Gesundheitsdokumente abbilden. Die patientenbezogenen Gesundheitsdokumente im EPD können jederzeit von Patientinnen und Patienten sowie von berechtigten Angehörigen der Gesundheitsberufe eingesehen werden. Damit wird eine «ungerichtete Kommunikation» ermöglicht.

Derzeit sind folgende EPD-relevante Austauschformate definiert:

Interner Link: eVaccination (eImpfen)

Interner Link: eMedication (eMedikation)

Interner Link: eAllergie (eAllergien und Intoleranzen)

Übersicht Austauschformate

Alle Spezifikationen zu den Austauschformaten sowie weitere Austauschformate, welche die Interoperabilität in der Schweiz fördern, können auf fhir.ch eingesehen werden.

Externer Link: Zu FHIR.ch

Online-Validator

Mit dem «Online Validator» können die Austauschformate für den EPD-Kontext geprüft werden. Damit kann überprüft werden, ob die erstellten Dokumente den nationalen Spezifikationen entsprechen.

Externer Link: Online-Validator

Direktionale Kommunikation

Gesundheitsfachpersonen haben das Bedürfnis, Aufträge, Überweisungsberichte etc. direkt aus den Primärsystemen mit anderen Leistungserbringern im Rahmen einer «gerichteten Kommunikation» digital auszutauschen. Das Handbuch definiert die Grundlagen für die Erarbeitung von Austauschformaten für direktionale Anwendungsfälle.

Externer Link: Swiss eHealth Exchange Format Handbook Part I: Service Requests (537 KB, 26.10.23)

Derzeit sind folgende Austauschformate für die «gerichtete Kommunikation» definiert: Das übergeordnete Austauschformat für Aufträge und Überweisungen (CH ORF), Laboraufträge (CH LAB-Order) und Radiologieaufträge (CH RAD-Order) sowie der Überweisungsbericht (eTOC).

Für eine effiziente und effektive Behandlung und Betreuung der Patienten ist ein lückenloser und vollständiger Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Leistungserbringern an den Behandlungsübergängen erforderlich. Dieser Informationsaustausch erfolgt in Form von Überweisungsberichten. Überweisungsberichte werden zwischen verschiedenen Institutionen, innerhalb einer Institution, zwischen verschiedenen Behandelnden oder anderen betreuenden Gesundheitsfachpersonen ausgetauscht. Ziel ist es, den interprofessionellen Informationsaustausch bei Behandlungsübergängen zu fördern und die interprofessionellen Dateninhalte vielfältig wiederverwenden zu können.

Im Bericht zum «eÜberweisungbericht» vom Dezember 2018 werden Empfehlungen für den interdisziplinären Gebrauch der bei Behandlungsübergängen wichtigsten Informationsmodule formuliert. Diese sollen in elektronischen Dokumenten der «Transition of Care» (eToC), also Übertritte und Behandlungsübergänge, für die interprofessionelle Kommunikation angewendet werden. Die vorliegenden Datenmodule können unabhängig voneinander in verschiedenen Dokumenten wie beispielsweise Austrittsberichten zur Anwendung kommen.

Externer Link: Bericht - IPAG: eÜberweisungsbericht (eTransition-of-Care Document) (848 KB, 02.10.23)

Externer Link: Spezifikation FHIR eTOC

Externer Link: Report on the Relationship between IPS and CH eTOC (aug Englisch) (2.4 MB, 02.10.23)

Das Order & Referral by Form (CH ORF) Profil beschreibt, wie Formulare für elektronische Zuweisungen und Informationsanfragen (wie z. B. diagnostische Bildgebungsergebnisse, Laborergebnisse, Entlassungsberichte etc.) definiert, eingesetzt und verwendet werden können, um einen syntaktisch und semantisch konsistenten übergreifenden Informationsaustausch zu erreichen.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH ORF

Vor allem im Labor- und Pathologiebereich spielen Proben eine grosse Rolle und müssen eng mit dem Auftrag verknüpft sein, damit sie im ausführenden Labor korrekt zugeordnet werden können. Mit Hilfe des Austauschformates können Labore ihre Aufträge mit den definierten Formularen effizient, korrekt und strukturiert erstellen.

Es bezieht sich auch auf den FHIR-Implementierungsleitfaden für die strukturierte Datenerfassung (SDC) zur Erstellung benutzerfreundlicher Fragebögen SDC und Zielformulare, die dem Benutzer mit vorausgefüllten Eingabefeldern präsentiert werden können und auch Anleitungen mit durchsuchbaren Wertesätzen bieten. Es gibt einige Verbesserungen am allgemeinen Implementierungsleitfaden für Bestellungen und Empfehlungen.

Der CH LAB-Order basiert auf dem CH ORF Implementation Guide für Order & Referral. Dieses Austauschformat wird im Laborbereich eine elektronische Verordnung von Tests und Analysen verwendet.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH LAB-Order

Im klinischen Kontext gibt es mehrere Anwendungsfälle in der Radiologie. So werden z.B. frühere bildgebende Befunde oder Fernbefunde angefordert oder eine Zweitmeinung eingeholt. Darüber hinaus werden Überweisungen auch für eine radiologische Untersuchung erstellt. Mit Hilfe des Austauschformats können solche Aufträge mit den definierten Formularen effizient, korrekt und strukturiert erstellt und vorhandene Informationen wiederverwendet werden.

Basierend auf dem CH ORF Implementation Guide für Order & Referral wird dieses Austauschformat in der Radiologie verwendet, um einen syntaktisch und semantisch konsistenten übergreifenden Informationsaustausch zu erreichen.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH RAD-Order

Weitere Austauschformate

Bevor ein Organ transplantiert werden kann, sind umfangreiche Laboruntersuchungen notwendig. Passen Blutgruppe und Gewebemerkmale des Spenders zu einem Patienten auf der Warteliste? Besteht die Gefahr, dass das Organ abgestossen wird oder dass Krankheiten übertragen werden? Mehrere hundert Laborwerte fliessen in die Beurteilung ein, wenn das elektronische Zuteilungssystem SOAS mögliche Organempfängerinnen und -empfänger ermittelt. Die Laborwerte können über eine elektronische Schnittstelle direkt an SOAS übermittelt werden. Diese Möglichkeit wird bereits von einigen Transplantationszentren genutzt.

Dieser Implementierungsleitfaden beschreibt die Meldung von Spender- und Empfänger-Labordaten an «Swiss Organ Allocation System» (SOAS), definiert ein einheitliches Format für die Labordatenübermittlung und gibt normativ die entsprechenden Spezifikationen vor. Ausschlaggebend für die Ausarbeitung des Austauschformats war das Ziel, den hohen Zeitaufwand sowie die Fehlerquote der Daten aufgrund manueller Eingabe möglichst zu verringern. Dies bedingt die semantische Interoperabilität der beteiligten Systeme.

Externer Link: Elektronische Übermittlung der Laborbefunde an SOAS

Externer Link: Austauschformat Übermittlung Laborbefunde Transplantationsprozess (951 KB, 02.10.23)

Das sozialmedizinische Überweisungsdokument ist ein kantonal standardisiertes Dokument. Es wird von Angehörigen der Gesundheitsberufe verwendet, um die Kontinuität der Informationen über einen Patienten bei dessen Überweisung zu gewährleisten. Das sozialmedizinische Überweisungsdokument enthält die notwendigen Informationen. Es handelt sich insbesondere um administrative Informationen sowie eine Liste der Kontaktpersonen (Betreuer, Familie und Angehörige), den Grad der Selbständigkeit, den Gesundheitszustand und Informationen für den Tag des Übertritts.

Externer Link: Informationen zum Sozialmedizinischen Überweisungsdokument

Frühere Austauschformate

Informationen zu weiteren Austauschformaten, welche nicht in Verwendung sind, können hier abgerufen werden:

Externer Link: Zu Art Decor eHealth Suisse